Viele Menschen pflegen Angehörige, die ihren Alltag aus gesundheitlichen Gründen ohne Hilfe nicht bewältigen können. Zusätzlich zur Pflege ihrer Familienmitglieder müssen jedoch persönliche Abläufe organisiert und die eigene körperliche Belastung bei der Versorgung eingegrenzt werden. Im Auftrag von Kinaesthetics Deutschland haben wir nun u.a. für die Webseite www.wir-pflegen-zuhause.de Videos zur Ergänzung der Kinaesthetics-Bildung für pflegende Angehörige produziert.

Die Kinästhetik beschäftigt sich mit der eigenen Bewegung in alltäglichen Aktivitäten. Es geht zudem um die Stärkung der Sensibilität und die Erweiterung der Bewegungsmuster. Die Kinästhetik geht davon aus, dass die Unterstützung einer pflegebedürftigen Person dann gesundheits- und entwicklungsfördernd ist, wenn diese in ihren eigenen Bewegungsmöglichkeiten unterstützt wird. Die Mobilität wird gefördert und die Selbstwirksamkeit gestärkt. Das Bildungsnetzwerk Kinaesthetics hat rund 1000 Kinaesthetics-Trainer*innen und ist in verschiedenen Ländern tätig.

Kinaesthetics Pflegende Angehörige: Abwarten können - achtsam unterstützen

Bildercollage von Kinaestethics

Kinaesthetics Pflegende Angehörige: Mit Gewicht umgehen - Unterstützen, ohne zu heben

Eine Bildercollage mit sechs Bildern

Kinaesthetics Pflegende Angehörige: Fortbewegung verstehen - Lernen begleiten

Eine Bildercollage von Kinaesthethics

Das Netzwerk beauftragte bewegtbild mit dem Ziel, Videoclips zu produzieren, die pflegenden Angehörigen den Umgang erleichtern und sie entlasten sollen. Erläuternd stehen die Kinaesthetics-Trainer*innen Peter Webert und Anja Boysen sowie die Kinaesthetics-Ausbilderin Maren Asmussen-Clausen vor der Kamera. Zusätzlich führen zwei Darsteller*innen praktische Übungen aus, um die erläuterten Vorgänge zu veranschaulichen. Das Setting ist dabei schlicht und neutral gehalten, sodass der Fokus auf den ausgeführten Bewegungen und den Erläuterungen der Kinaesthetics-Mitarbeiter*innen liegt. Um die Videos für eine Vielzahl von Pflegenden zugänglich zu machen, sind diese zusätzlich zur deutschen Version noch in den Sprachen Ukrainisch, Englisch, Italienisch, Ungarisch, Tschechisch und Rumänisch verfügbar.

Entstanden sind drei Clips im Tutorial-Stil, die je ein eigenes Thema behandeln. Der Clip „Abwarten können“ ruft dazu auf, die Eigenaktivität und Selbstwirksamkeit der pflegebedürftigen Personen stärken, um so die Anstrengungen für Pflegende zu reduzieren. „Mit Gewicht umgehen“ beschreibt die Organisation des eigenen und fremden Gewichtes. Die Anatomie des Körpers soll entsprechend seiner Funktion genutzt werden und so ebenfalls zur Entlastung beitragen sowie die Gefahr von Stürzen reduzieren. „Fortbewegung verstehen“ beschäftigt sich mit den Prinzipien des Gehens. Diese sollen entdeckt und anschließend auf das Liegen und Sitzen übertragen und genutzt werden. Zudem wird in allen Clips die Relevanz der Sensibilisierung für die eigene Bewegung sowie die bewusste Erweiterung der Bewegungsmuster verdeutlicht. bewegtbild hat mit diesen Clips Hilfestellungen für pflegende Angehörige mit praxisorientierten Erläuterungen und Übungen geschaffen, die die Fähigkeiten der pflegebedürften Angehörigen fördern und die Belastungen der Pflegenden reduzieren.