Klar, die Kameras in den aktuellen Smartphone-Modellen können viel und Apps oder Programme zur Nachbearbeitung sind in der Basisversion teils sogar kostenlos. Hervorragendes Kameraequipment kann zudem jeder kaufen. Dann ist doch alles da, was man für einen guten Clip braucht?! Nein, denn selbst die beste Technik benötigt einen erfahrenen Menschen, der sich damit auskennt und die richtigen Einstellungen wählt. Nehmen wir mal die gängigsten Einwände genauer unter die Lupe:
„Bildqualität? Das sieht doch super aus!“
Stimmt, auf dem kleinen Display vom Smartphone ist der erste Eindruck einwandfrei. Was ist allerdings, wenn der Spot so gut ankommt, dass er auch im Kino oder im Fernsehen laufen soll? Mit zunehmender Bildschirmgröße wird die Optik leiden.
Ein weiterer Faktor ist die Farbwiedergabe und dafür unternehmen wir einen kleinen Exkurs in die Technik. Die Top-Smartphone-Modelle haben ordentlich Megapixel zu bieten, der verbaute Sensor ist jedoch verhältnismäßig klein. Je mehr Pixel auf einem Sensor untergebracht werden, desto kleiner ist die Fläche, die einem einzelnen Bildpunkt zur Verfügung steht. Und je kleiner der Pixel, desto niedriger die Bildqualität, insbesondere bei wechselnden oder schlechten Lichtverhältnissen. Dunkle Flächen erzeugen dann ein optisches Rauschen, hellere hingegen brennen aus.
Hinzu kommt, dass beispielsweise beim iPhone die Farbwerte per KI optimiert und nicht realistisch dargestellt werden. Gleiches gilt für die Tiefenschärfe, die insbesondere bei Porträts relevant ist. Diese wird technisch reingerechnet, was zu unnatürlichen Ergebnissen führt. Diese Verzerrungen der Realität können in der Nachbearbeitung nur mit großem Aufwand oder gar nicht korrigiert werden.